1.11.05

Lesung: Wladimir Kaminer im Acanto, Hannover

Eine Lesung von Wladimir Kaminer verspricht gute Laune und ein volles Haus für den Veranstalter. Und so wundert es nicht, daß das kuschelige Acanto in Hannover am heutigen Abend ausverkauft war. Der gut gelaunte - und gegenüber dem Moderator durchaus launische Kaminer - stellte im Verlauf des Abends Geschichten aus seinem neusten Buch "Karaoke" vor. Die Geschichten kreisten dabei um seine offensichtlichen Lieblingsthemen Musik, Russland, Deutschland und den alltäglichen Mißverständnissen im Zusammenleben und Zusammenwachsen zwischen Ost und West. Langeweile kam dabei zu keinem Zeitpunkt auf, da Kaminer es verstand, seinen Vortrag etwa durch kommentierende Einwürfe oder "gefällige" Gesangseinlagen aufzulockern. So zum Beispiel als er das Publikum über die wahre Bedeutung des aus Russland stammenden Welthits "Those where the days" aufklärt. Zwischen den Auszügen aus seinem Buch trägt Kaminer mehrere Kurzgeschichten neueren Datums ein, wie etwa die Schilderung einer Strandszene auf Mallorca, die sich zwischen einer überforderten deutschen Mutter ("Erziehungswissenschaftlerin") und ihrem eingewilligen Kleinkind abspielt, das sein im Meer plätscherndes "Eimerchen" trotz mehrfacher Aufforderung einfach nicht an Land holen will... Zwischendurch gab Kaminer bekannt, daß er an einem Buch arbeitet, daß dazu beitragen soll, die russische Küche auch in Deutschland bekannter zu machen. Das Buch soll im nächsten Jahr erscheinen.

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